Unser Thema zurzeit: „Schule vor 100 Jahren“. Ein gemeinsamer Besuch des Schulmuseums ist schwierig, auch dürfen uns diesmal keine Großeltern in der Klasse besuchen. Wie schade!
Aber – wenn unsere Sitzordnung und unser Tagesablauf eh schon passen – da liegt es doch nahe, mal einen Schultag im Jahre 1920 zu spielen.
Und so kommen also an einem Tag lauter brave, zünftig angezogene Kinder in die FU 6b. Ein bisschen aufgeregt sind alle, passend gekleidet und frisiert, mit frisch geschnittenen Fingernägeln, zum Teil mit alten ledernen Schultaschen und Schiefertafeln unter dem Arm.
„Guten Morgen, Frau Lehrerin!“ klingt es im Chor, dann sitzen alle aufrecht und gespannt da. Die Regeln haben wir schon gelernt. Ordentlich mit der rechten Hand strecken muss man. Und wenn man aufgefordert wird, steht man auf und spricht laut und deutlich, in ganzen Sätzen. Das ist gar nicht so einfach, da immer dran zu denken! Unser Schauspiel macht sichtlich Spaß und manch einer erlaubt sich auch ein bisschen Blödsinn. Zum Glück gibt es bei uns nicht wirklich die Strafen, die es früher dafür gab!
Wir machen eine Rechenstunde miteinander, schreiben unseren Namen in Sütterlin-Schrift und versuchen, alte Texte zu entziffern. Einige Kinder haben auch Schulhefte, Bücher oder Bilder aus Omas Zeiten mitgebracht, die wir bewundern. So schön schreiben wie Lenas Oma kann keiner von uns. Oder doch?
Den ganzen Tag halten wir die Regeln der „Schule früher“ nicht durch, das ist uns zu anstrengend. Aber insgesamt hatten wir einen schönen Ausflug in die Vergangenheit.